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  • Ein fotografischer Rückblick – meine 11 Jahre mit Musiker Maxim

    Ein fotografischer Rückblick – meine 11 Jahre mit Musiker Maxim

    Es ist 2013 und ich stecke noch mitten in meiner Ausbildung. Montags und Freitags muss ich in die Berufsschule nach Köln. Ich fahre immer schon einen Tag früher aus dem Bergischen in die Domstadt und schlafe bei meinen Großeltern. Die wohnten nur ein paar Straßen von der Berufsschule entfernt. Eines Sonntagnachts fahre ich gerade wieder auf der A55 in Richtung Zoobrücke als ich das erste Mal „Meine Soldaten“ von Maxim auf 1LIVE höre.

    Ich weiß es noch, als wär es gestern gewesen. Am nächsten Tag schreibe ich über das Kontaktformular auf maximmusic.net eine E-Mail. Über den Moment, Erinnerungen, Emotionen und Bilder im Kopf, die seine Songzeilen beim Hören in mir auslöst haben. Bis zu diesem Tag und seitdem habe ich so eine E-Mail noch nie und auch nie wieder geschrieben.

    Und tatsächlich bekomme ich eine Antwort von Warner Music, die mich mit Maxims Management zusammenbringen. Der Beginn einer ganz persönlichen fotografischen Reise, die 2013 ihren Anfang nimmt und im März 2024 nun sein Ende fand. Dieser Blogbeitrag ist ein fotografischer Rückblick auf meine Zusammenarbeit mit Musiker Maxim.

    Als 2013 im Stollwerck alles begann

    Am 30. Oktober 2013 treffe ich Maxim zum ersten Mal. Er spielt im ausverkauften Bürgerhaus Stollwerck in Köln und ich bekam einen 30-minütigen Zeitslot während des Soundchecks. Weil an dem Abend auch ein paar Songs mitgefilmt wurden, hatte ich das Glück etwas mehr Zeit zu haben und schoss anschließend im Dämmerlicht des Treppenhauses meine ersten Portraits von Maxim. Eins meiner Fotos kommt tatsächlich in die engere Auswahl für das Artwork des „Staub Live“ Albums, wird es am Ende aber nicht.

    Sein Album „Staub“ ist zu der Zeit 16 Wochen in den Deutschen Alben-Charts und erreicht Platz 10. Seine Single „Meine Soldaten“ hält sich 23 Wochen in den Singlecharts und ist inzwischen mit Platin ausgezeichnet.

    Tourabschluss der Staub Live Tour 2014 im Gloria

    Am 1. Dezember 2014 – meinem 24. Geburtstag – fotografiere ich den Tour-Abschluss im Gloria in Köln. Vorband ist damals Helen Kaiser für die ich später mein erstes Artwork fotografiere. Gefiert wird anschließend in der Kölschbar auf der Lindenstraße. Dort mache ich keine Fotos mehr.

    Ein Print für Viva con Agua

    Eines meiner Fotos aus dem Gloria drucke ich als Alu-Dibond und besuche Maxim damit in seinem Studio. Er signiert es und es wird über den eBay Account von Viva con Agua für den guten Zweck versteigert.

    Proben für die „Das bisschen was wir sind“ Tour

    Im November 2015 besuche ich Maxim und seine Band im Gottesweg. Dort finden die ersten Proben für die Live-Tour zu seinem neuen Album „Das bisschen was wir sind“ statt, welches 2016 bei Warner Music erscheinen wird.

    „Das bisschen was wir sind“ geht auf kleine Promo-Tour!

    Mit seiner neuen Platte im Gepäck geht es Mitte 2016 auf kleine Vorab-Tour durch Köln, Berlin und Hamburg. Ich darf mit der Kamera dabei sein und fahre das erste Mal im Nightliner mit.

    Club Bahnhof Ehrenfeld in Köln

    Der Club Bahnhof Ehrenfeld in Köln macht am 30. Mai den Anfang. Aus der Heimatstadt geht’s in der Nacht nach Berlin.

    Bi Nuu in Berlin

    In Berlin Kreuzberg wartet das Bi Nuu mit wunderschönem Licht und einer großzügigen Bühne. Von Berlin geht’s in der Nacht nach Hamburg.

    Knust in Hamburg

    Der letzte Stop der kleinen Tour ist das Knust in St. Pauli. Wunderschöner Laden, irgendwie finde ich die Fotos aber in meinem Archiv aktuell nicht und weil der Server im Studio auch nicht eingeschaltet ist, muss ich die Bilder wohl nachreichen. So viel zum gut sortierten Archiv.

    „Das bisschen was wir sind“ Tourabschluss im Gloria

    Ende des Jahres geht Maxim mit seinem Album „Das bisschen was wir sind“ auf offizielle Deutschland-Tour. Das Finale findet 2016 – wie so oft – in Köln statt. Ich komme im Gloria zum Tourabschluss mit der Kamera dazu. Erstmals gibt es einen Graben vor der Bühne. Als „Haus- und Hoffotograf“ bekomme ich das Recht, akkreditierte Fotograf:innen aus dem Graben zu werfen. Was ich (natürlich!) nicht wahrnehme. Stattdessen fotografiere ich die ersten drei Songs nicht und beginne danach mit meiner Arbeit. Der Graben ermöglicht es auch mir erstmals, diese klassischen Konzertfotos von unten zu schießen. Richtig warm werde ich damit allerdings nicht. Im Anschluss geht’s standesgemäß in die Kölschbar.

    Reprise wird in den Red Bull Studios Berlin aufgenommen

    Im Januar 2017 will ich eigentlich in den Ski-Urlaub. Als dann die Anfrage für Berlin kam, war klar, dass der Ski-Urlaub wohl warten muss. Schon, als ich die ersten Bilder von den Red Bull Studios Berlin gesehen hatte, wollte ich da hin. Dass Maxim es mit seiner Reprise-Produktion dann ermöglichte, war umso schöner. Zusammen mit Kristof und Niklas reisten wir zum Ende der Produktion nach. Dokumentierten zwei Tage den Prozess der Aufnahmen und anschließend das kleine Konzert für den Freundeskreis. Achja und es gibt das erste Foto auf dem Maxim und ich gemeinsam drauf sind 🙂

    Für die Produktion kaufte ich mir meine erste Leica Q – bis heute bin ich der Modellreihe bei meinen Konzertreportagen treu geblieben. Ihr werdet sehen, dass die Qualität ab jetzt besser wird 🙂

    Maastricht

    Im Juli fahren wir für einen Mittag nach Maastricht. Ein bisschen Vinyls stöbern, aber eigentlich ist unser Ziel: Neue Fotos für die Kommunikation. Dazu eine Pommes.

    MS Dockville in Hamburg

    2017 geht’s mit dem Nightliner nochmal nach Hamburg auf das MS Dockville.

    Die Freiburger Festspiele

    Im März 2017 geht’s ins Breisgau mit dem Sprinter. Maxim und Maeckes sind auf den Freiburger Festspielen gebucht.

    Mit Miki’s Takeover Ensamble in Trier

    Erstmals darf ich Maxim bei Miki’s Takeover Ensemble fotografieren. Zusammen fahren wir nach Tier in eine einzigartige Location. Der Rückweg wird für alle Beteiligten zur Horrofahrt. Wir müssen mehrmals rechts ranfahren, weil ich mir einen Tag vorher auf einer Hochzeit scheinbar einen fetten Virus eingefangen habe. Zuhause angekommen kotze ich die gesamte Nacht durch.

    Das erste Mal Kulturkirche in Köln

    2017 spielt Maxim in der Kulturkiche. Es ist das erste Mal, dass ich in dieser einzigartigen Kölner Location fotografieren darf. Zuvor war ich nur als Konzertgast dort.

    Besuch im Studio

    Anfang 2018 besuche ich Maxim mal wieder mit der Kamera in seinem Studio. Er arbeitet auf das Release von „Grüne Papageien“ hin und ich höre das erste Mal erste Versionen von Marseille und Automat.

    Neue Pressefotos in meinem Studio

    Im November 2018 treffen wir uns bei mir im Studio für ein paar neue Pressefotos. Überwiegend schießen wir analog. Mit einem der Portraits wird er ein Jahr später beim Deutschen Musikautorenpreises der GEMA vorgestellt und gewinnt in der Kategorie „Text Pop/Rock“ ausgezeichnet.

    Mit dem Takeover Ensemble in Düsseldorf

    Im November 2018 geht’s auch nochmal mit Maxim und Miki’s Takeover Ensemble nach Düsseldorf.

    Pressefotos im Oktober 2019

    Wir treffen uns nochmal in Köln für neue Pressefotos. Im Belgisches finden wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages und nach 30 Minuten haben wir ein Haufen Bilder im Kasten. Wir gehen ein Kölsch trinken. Ich liebe diese Serie bis heute. Die Melancholie des endenden Tages. Der Blick über die Dächer Kölns. Die Mischung aus Aufbruch und das verlieren in den eigenen Gedanken.

    Videodreh von „Wie man loslässt“

    Im November 2019 wird das Musikvideo zu „Wie man loslässt“ gedreht. Maxim dreht das Musikvideo mit Mightkillya und ich bin an einem der Drehtage dabei und mache ein paar Fotos. Eins der Bilder wird anschließend das Cover der Single.

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    2020 – Neues Studio, neue Platte

    Im Januar 2020 besuche ich Maxim in seinem neuen Studio. Seine neue Platte „Grüne Papageien“ ist kurz vor ihrem Release und ich höre erstmals mehr von der Platte.

    Musikvideodreh für „Alter Freund“

    Im März wird das Musikvideo zu „Alter Freund“ gedreht. Ich darf beim Dreh mit Mightkillya dabei sein und ein bisschen dokumentieren. Der Stein im Wasser wird anschließend das Cover-Bild für die Single „Alter Freund“.

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    Summerstage 2020 in Köln – ein Kopfhörer Konzert

    Im August 2020 sehe ich Maxim das erste Mal seit längerer Zeit wieder Live. Die Corona-Pandemie hat Deutschland noch fest im Griff. Die Summerstage ist eins der kulturellen Konzepte und Maxim tritt OpenAir in Form eines Kopfhörer Konzerts auf. Es ist viel viel geiler, als ich es mir vorher vorgestellt habe. Ich schreibe damals sogar einen sehr ausführlichen Blogbeitrag über meine ersten Kopfhörer-Konzert-Erfahrungen.

    Der Kölner Bühnensommer 2021

    Die Stadt Köln schafft im Sommer 2021 ein paar Freiluft Bühnen und versucht Open-Air Möglichkeiten für Künstler:innen zu schaffen. Auch Maxim spielt im August auf einer dieser Bühnen. Es gibt eine limitierte Platzzahl und die glücklichen Ticketkäufer:innen bekommen Live-Musik im Kölner Sonnenuntergang. Außerdem sehen und hören sie live eine der ersten Fassungen von „Ich erinner‘ mich an alles“ – der Song erscheint 2024 auf seinem Album „Nachtigall“.

    Maxim und Miki’s Takeover Ensemble im Maarweg Studio

    Im März 2022 besuche ich Maxim und Miki’s Takeover Ensemble im Maarweg Studio. Hier werden die neuen Songs für die nächste Ensemble Show geprobt. Es sind bisher meine besten Tonstudio-Fotos von Maxim und werden es auch bleiben.

    2022 heiratet Maxim und ich schenke den beiden die Fotoreportage ihres Tages

    Es ist ein wunderschöner Spätsommertag im September!

    März 2023 – Maxim spielt wieder in der Kulturkiche

    Im März 2023 können endlich ein paar Konzerte nachgeholt werden, die durch die Pandemie immer wieder abgesagt werden mussten. Maxim spielt wieder in der Kulturkirche. Ich fotografiere erstmals ein Konzert mit meiner analogen Mittelformat-Kamera, der Contax 645. Später geht’s auf kleine Tour durch ein paar der schönsten Venues des Landes. Eigentlich sollte ich mitfahren, weil die Pandemie mir aber eine kleine Angststörung bei Menschenansammlungen hinterlässt, muss ich die Tour schwerzen Herzens kurzfristig absagen. Mehr Bilder hatte ich im Beitrag „Maxim in der ausverkauften Kulturkirche in Köln “ veröffentlicht.

    Maxim in der ausverkauften Kulturkirche in Köln
    aMaxim in der ausverkauften Kulturkirche in Köln

    Neue Pressefotos für 2024 und Album „Nachtigall“

    Im Juni besucht mich Maxim in meinem Fotostudio und wir machen ein paar neue Portraits für das kommende Jahr und sein neues Album „Nachtigall“. Dass das im März 2024 erscheinende Album sein wohl letztes Musikalbum sein wird, ahnen wir noch nicht.

    Sein letztes Konzert im Gloria

    Am 12. März 2024 spielt Maxim wieder im Gloria. Auf der Bühne verkündet er für viele unerwartet sein Karriereende. Ich bin mit der Kamera dabei und genieße erstmals ein Clubkonzert ohne zu fotografieren. Unter dem Titel Maxim verkündet sein Karriereende – für mich endet damit eine fotografische Reise veröffentlichte ich einen Blogbeitrag.

  • Ein Besuch bei MeinFilmLab – dem Filmlabor meines Vertrauens

    Ein Besuch bei MeinFilmLab – dem Filmlabor meines Vertrauens

    Vor ein paar Wochen hat es mich in die Gemeinde Hürtgenwald verschlagen. Ein längst überfälliger Besuch bei meinem Stammlabor für Film-Entwicklung und Digitalisierung: MeinFilmLab von Jörg Bergs. Über den Kollegen Steffen Böttcher bin ich damals auf den Service von MeinFilmLab aufmerksam geworden und schicke inzwischen jeden meiner Filme mit der Post dorthin. Jetzt hab ich Jörg und sein Team endlich mal besucht.

    Vom Hobby zum Beruf

    Angefangen hat alles vor mehr als 10 Jahren. Jörgs Leidenschaft für die Fotografie brachte ihn auch zurück zur Analogfotografie. Weil ihm die Qualität der aussterbenden Filmlabore nicht mehr reichte, schaffte er sich kurzer Hand selbst einen Scanner an und begann seine Filme nach der Entwicklung selbst zu digitalisieren. Anfangs nur für sich, dann für Freunde und irgendwann dachte er, warum bietet er das Ganze nicht auch als Service im Web an. Gesagt getan. Heute klingt das alles wie die logische Konsequenz. Doch was damals geschah, hätte sich Jörg nicht im Traum vorstellen können. Immer mehr Liebhaber der Analogfotografie schickten ihm aus der ganzen Nation ihre Filme. Zu viel für einen Menschen allein.

    Also zog das anfängliche Nebenprojekt aus Jörgs Keller in ein eigenes Gebäude. Aus einem Nebenjob wurde ein neuer Beruf und Jörg kündigte seinen alten Job. Inzwischen arbeiten drei weitere Mitarbeitende neben Jörg bei MeinFilmLab. Mehr als zwanzigtausend Filme entwickelt „Mein Film Lab“ heute ihm Jahr. Für Profis, Hobbyfotografen und Romantiker der Analogfotografie. Eine wahnsinnige Geschichte in der Zeit der Digitalisierung.

    Eine beeindruckende Qualität

    Auch wenn die Konkurrenz in den letzten Jahren gewachsen ist, ich bin Mein Film Lab treu geblieben und das hat einen einfachen Grund: Eine beeindruckende Qualität. Dank des vier bis Sechsaugen Prinzips bei Mein Film Lab ist jeder Scan so unfassbar sauber, dass ich mit den gelieferten Dateien gar nichts mehr machen muss, sondern sie direkt verwenden kann. Für meine Bildbände zum Beispiel. Oder diesen Blog. Mein Portfolio oder die sozialen Netzwerke.

    Richtig gemerkt habe ich das, als ich letztes Jahr doch mal einen Mittelformat-Film selber Einscannen musste. Egal, wie viel ich gepustet, gewischt und gesäubert hatte. Der Unterschied in meinen Scans zu den bisher von MeinFilmLab gewöhnen Scans war größer als der Unterschied zwischen Tag und Nacht.

    Endlich dort gewesen, wo die Magie passiert

    Kein Wunder also, dass ich mich sehr auf meinen Besuch gefreut habe. Nach 5 Jahren endlich mal dort zu sein, wo die Magie passiert. Das Team von Mein Film Lab persönlich kennengelernt, die Lagerräume, Scanner und Entwickler endlich mit eigenen Augen gesehen und mich selbst nochmal darin bestätigt, warum ich glücklich bin, mit diesem Labor arbeiten zu können. Es ist die Liebe zum Detail und die Liebe zur Analogfotografie, die bei MeinFilmLab zusammenbringt, was zusammengehört. Es ist nicht hipp und nicht modern. Aber ist ehrlich und irgendwie romantisch, mit seinen vielen kleinen Details. Irgendwo in einer alten Metzgerei mitten in Hürtgendwald am Arsch der Heide. Sorry. Am Arsch der Eifel 😉

    Keine einzige schlechte Erfahrung

    Trotz der unzähligen Rollen an Film, die sich bisher von Köln auf den Weg nach Hürtgenwald gemacht haben, habe ich übrigens bisher keine einzige schlechte Erfahrungen gemacht mit MeinFilmLab. Noch nie, ist ein Film in der Post oder beim Lab verloren gegangen. Noch nie habe ich länger als 10 Tage ohne Express-Zuschlag auf meine Ergebnisse gewartet und noch nie war ich unzufrieden mit der Qualität der gelieferten Dateien. Bisher lasse ich mir zwar noch jeden einzelnen Auftrag per Post zurückschicken, doch das wird sich jetzt ändern.

    In seinem gut gekühlten Lagerraum, dem alten Kühlraum der Fleischerei, gibt’s aktuell nämlich wieder Lagerplätze. Für ein paar Euro im Jahr kann man dort seine eingeschickten Filme bis zum Jahresende einlagern lassen und bekommt sie zum Jahreswechsel von Mein Film Lab zurückgeschickt. Das spart in meinem Fall ziemlich viel Porto.

    Als ich bei Mein Film Lab angefangen habe, waren alle Lagerplätze ausgebucht. Jetzt, seitdem auch Fotoabzüge bei MeinFilmLab bestellt werden können, sind endlich wieder Lagerplätze frei. Die Chance werde ich nutzen 🙂

    Eine Frage der Einstellung. Qualität kommt mit den Details

    Wer mich kennt weiß, dass ich zwar ein Nerd und Techie bin, aber mich ungern in technischen Details verliebe. Umso mehr hat mich aber folgende Randgeschichte fasziniert:

    Im Labor hat Jörg ein sogenanntes Densitometer. Alle paar Jahre wieder nimmt er damit die Film-Emulsionen seiner Film-Klassiker unter die Lupe. Zum Beispiel den Ilford HP5 oder auch den Kodak Gold oder den Kodak Portra. Dann fotografiert er einen Graukarton in Belichtungsserie und misst mit dem Densitometer die Lichtdurchlässigkeit des Neutralgraus auf dem jeweiligen Film.

    Die Daten trägt Jörg in Excel-Listen ein und vergleicht seine Messergebnisse mit der DIN-Kurve des Filmherstellers für den jeweiligen Film. So kann er selbst herausfinden ob der Film sich nach DIN-Norm verhält oder die Emulsion der jeweiligen Produktcharge von der Norm abweicht.

    Nach Jörgs Erzählungen ist das tatsächlich schon vorgekommen, ich selbst konnte einen kleinen Einblick in seine Messdaten erhaschen. Ist eine Abweichung Fall, kann Jörg seine Entwickler und Maschinen für die jeweilige Filmcharge anpassen um weiterhin best mögliche Ergebnisse zu erzielen.

    Dadurch blickt er inzwischen nicht nur auf eine ordentliche Messdatenbank zurück, sondern hat auch bereits den Technikern der Filmherstellern selber mit dem ein oder anderen Ergebnis unter die Arme greifen können.

    Spätestens hier bin ich mir sicher, dass diesen Mehraufwand kein Großlabor und nur noch die wenigsten Konkurrenzlabor überhaupt in Kauf nehmen.

    Ich war, bin und werde davon auch weiterhin zu tiefsten beeindruckt sein. Irgendwann hat Jörg es in all der Romantik von analoger Fotografie geschafft, meinen winziges Nerdherz zu begeistern. Mit einem Densitometer. Einem Gerät von dessen Existenz ich nicht einmal geahnt habe 😉

    Mein persönliches MeinFilmLab Fazit

    Ich gebe offen zu, natürlich ist dieser kleine Erfahrungsbericht durch die Brille eines Analogfans geschrieben, der bereits seit Jahren bei MeinFilmLab entwickelt. Trotzdem kann ich euch nur den Tipp geben, wenn euch etwas an euren Filmen liegt, probiert es doch einfach mal aus. Schickt ein paar Filme in Richtung Hürtgenwald und vergleicht eure bisherigen Scans mit dem, was von Mein Film Lab zurückkommt. Ich für meinen Teil bin hochzufriedener Kunde und fühle mich nach meinem kleinen Ausflug ins Labor mehr als bestätigt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben und genau den richtigen Menschen meine Filme anzuvertrauen.

    Mein Film Lab erleben beim hauseigenen Sommerfest

    Wer sich selbst mal einen Eindruck verschaffen will, kann das übrigens einmal im Jahr beim Hauseigenen Sommerfest von Mein Film Lab tun. Zwar findet das nächste Sommerfest wohl erst 2024 wieder statt, dann wartet neben Workshops, Vorträgen und Führungen aber vor allem ein Wochenende voller Analogfotografie auf euch. Ich werde zusehen, dass ich es nächstes Jahr dann auch endlich mal schaffe 🙂

    Was passiert eigentlich mit den Chemikalien

    Kleine Notiz zum Ende: Ein Filmlabor ist ein Chemie-Betrieb. Habe ich mir vorher gedacht, mich aber nie weiter damit beschäftigt. So ein Betrieb steht allerdings unter genauer Beobachtung. Was mit Sicherheit auch richtig ist. Zum Beispiel vom Amt für Umweltschutz. Die Entsorgung der Chemikalien werden also jährlich geprüft und dokumentiert. Bei MeinFilmLab zum Beispiel kommt ein Sonder-Kurier von Fujifilm, der die Chemie-Reste abholt. Fujifilm filtern aus den Abfällen der Entwicklung die Silberrückstände heraus und verwertet diese weiter. All das wird ziemlich penibel dokumentiert und immer wieder geprüft.

    Warum ich das hier so hervorhebe? Weil es zur Analogfotografie dazu gehört und ich mir selbst dazu viel zu wenig Gedanken gemacht habe, bis ich es jetzt Vorort gesehen habe und Jörg mich über die Auflagen aufgeklärt hat.

    Lesenswertes drumherum

    Florian Renz hat sich auf seinen Blog übrigens die Arbeit gemacht und seine Filmlab Erfahrungen niedergeschrieben. Zwar ist der Beitrag aus November 2021, allerdings macht ihn das nicht weniger lesenswert. Vielleicht lest ihr auch dort mal vorbei.

    Jörg Bergs zu Gast im Chips & Champagner Podcast

    Im November 2019 hatte ich Jörg Bergs bereits im Studio zu Gast. Damals haben wir auch über Mein Film Lab gesprochen und einen Podcast für Chips & Champagner aufgenommen. Ihr könnt ihn heute noch auf Spotify hören, falls ihr noch mehr über die Arbeit im Filmlabor erfahren wollt.

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